Geschichte

Ausschlaggebend wieder einen Spielmannszug in Schaidt ins Leben zu rufen war, daß anläßlich des Bienwaldsportfestes im Jahre 1952 der Spielmannszug der Turnerschaft Rodalben in Schaidt zu Gast war. Hier sollte noch er­wähnt werden, daß seit dem Jahre 1912 im damaligen Turnverein Schaidt schon ein Spielmannszug bestand, der aber durch die großen Lücken die der zweite Weltkrieg gerissen hatte, aufgelöst wurde. Nun war es nicht wei­ter verwunderlich, beim Anblick des 55 Mann starken Zuges aus Rodal­ben, daß den ehemaligen Spielleuten aus Schaidt das Herz schneller schlug und der Entschluß gefaßt wurde, wieder einen Spielmannszug auf die Beine zu stellen.

1953 war es dann soweit. Dem Aufruf waren 60 Männer und Jugendli­che gefolgt. Schon ein paar Wochen später begann man mit den Übungsstunden. Wer von den damaligen Mitgliedern erinnert sich nicht an die er­sten Übungsstunden, die von Willi Eckert für die Pfeiffer, Albert Bouquet für die Fanfaren und Josef Bouquet für die Trommler abgehalten wurden. Wenige Monate später war es soweit, daß man sich der Öffentlichkeit vorstellen konnte. Da der Spielmannszug aus der Turnabteilung, die von Eugen Kretz, Willi Eckert und Rudolf Rinck geleitet wurde hervorging, wurde der Zug mit weißer Turnkleidung ausgestattet. Die Fanfarenwimpel fertigte un­sere damalige kath. Schwesternstation. Für den Spielmannszug zeichnete sich Werner Vogel verantwortlich und Stabführer war Josef Bouquet

1954 an Ostern fand der erste Auftritt in Schaidt statt. Mit großem Interesse, sei­tens der Bevölkerung, ging dieses Schauspiel über die Bühne. Es war schon ein imposantes Bild, als 60 Spielleute mit ihren weißen Uniformen durch die Dorfstraßen zogen und mit lang anhaltendem Beifall begrüßt wurden. Es folgten zahlreiche Einladungen an Veranstaltungen kultureller und sportlicher Art teilzunehmen, nicht nur im örtlichen Bereich, sondern auch über die Grenzen unseres Landes hinaus. Nach dem Ausscheiden vieler Spielleute im Jahre 1957 musste der Spielmannszug eine schwere Durststrecke überwinden.

1958 war es wieder ein Mann aus der Turnabteilung, Emil Eichenlaub, der neue und alte Spielleute geworben hatte. Heinz Metz übernahm die Stabführung und die Leitung des Zuges Lehrer Hans Schick. Mit Herrn Schick wurde ein Mann gewonnen der sich von 1958 bis 1975, nachdem er aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten war, viele Verdienste um den Spielmannszug erworben hatte

1962 übernahm der damalige stellvertretende Stabführer Emil Völckel die musikalische Leitung des Zuges, und nach dem Ausscheiden von Leh­rer Hans Schick 1975 wurde er auch Abteilungsleiter der Abteilung Spiel­mannszug im TuS 1908 Schaidt.

1967 änderte sich das äußere Bild des Spielmannszuges. Die weiße Turnkleidung wurde durch eine Landsknechtstracht ersetzt. Man hatte sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht, da sie doch eine große finanziel­le Belastung darstellte. Grund für die Umstellung aber war, daß Einladun­gen die aus Frankreich kamen an der weißen Kleidung scheiterten. Der Wunsch für große Internationale Trachtenfeste lautete immer „historische Kostüme“ oder Trachten.

Mit den Trachten kam ein neuer Aufschwung, so daß sich auch in den weiteren Jahren die spielerische Qualität des Zuges steigerte. Großen Anteil dabei hatte Karl Hohl, der als musikalischer Leiter und Stabführer sich ab 1981 verantwortlich zeigte. Unter seiner Stabführung wurden Melophone, Ventil- und Tenorfanfaren angeschafft. Jetzt hatte man auch die Möglichkeit, sich an moderne und anspruchsvolle Musikstücke zu wagen.

Von 1981 an war Erhard Kuntz Abteilungsleiter und im Jahre 1983 übernahm Kurt Steigleder den Vorsitz, den er bis 1995 zur vollsten Zufriedenheit der Spielleute ausübte. Eine unheilbare Krankheit zwang ihn den Vorsitz niederzulegen.

1995 trat als Nachfolger Peter Steiner sein Amt an.

1999, am 20. August trennte sich nach seiner Zugegörigkeit von 1953 – 1999 bei der Generalversammlung der Fanfaren- und Spielmannszug vom Turn- und Sportverein und gründete einen eigenständigen Verein. Der bisherige Abteilungsleiter Peter Steiner wurde zum Vorsitzenden gewählt.

17.08.2003

Durch die Loslösung des Fanfaren- und Spielmannszugs Schaidt vom TUS 08 Schaidt wurde eine neue Standarte notwendig.

Tag der Deutschen Einheit in Potsdam – 2005

84 Spielleute vertraten musikalisch das Land Rheinland-Pfalz beim Tag der Deutschen Einheit in Potsdam 2005.

Einer der Höhepunkte war zweifelsohne die musikalische Darbietung in der Landesvertretung von Rheinland-Pfalz in Berlin. In dem 5-stöckigen Gebäude, verteilten sich die Spielleute in den Galerien von 4 Etagen und was keiner für möglich hielt trat letztlich ein. Optisch wie akustisch war wohl an keinem anderen Ort bisher so viel möglich wie in dieser knappen Stunde. Gänsehaut, Freude, Euphorie, Quantität aber auch unglaublich viel Qualität mögen als Schlagworte unsere Performance vielleicht nur unzureichend beschreiben, denn der Applaus, der uns entgegengebracht wurde, war einfach überwältigend. Ein Umtrunk in der „guten Stube“ der Landesvertretung beendete unser Gastspiel und der Leiter der Vertretung, Rainer Zeimentz, fand überaus lobende Worte des Dankes für uns.

Umzug ins neue Vereinsgebäude

Dank steigender Mitgliederzahlen konnten wir in ein neues Vereinsgebäude umziehen, das uns nun noch besser die Möglichkeit gibt, unser Hobby auszuleben und die Freizeit mit vielen Freunden zu verbringen.